Gloria Gaynor: Warum ich keine Feministin bin
1. Spiegel-Online berichtet über die Disoc-Queen:
Sie werde (…) als Feministin wahrgenommen, sagte Gloria Gaynor nun in einem Interview (…). Das sei aber das größte Missverständnis, das über sie kursiere. Für ihr Fremdeln mit der Gleichberechtigungsbewegung lieferte Gaynor auch eine Erklärung mit: "Ich bin mit fünf Brüdern aufgewachsen und liebe Männer" – und zwar solche Männer, die sich ihren Platz nehmen würden, trotzdem die Stärken von Frauen anerkennen könnten und wüssten: "Wir sind Partner und keine Feinde." Ihre Haltung so offen zu kommunizieren, sei vielleicht "gefährlich", sagte sie noch.
Die Meldestelle Antifeminismus ist informiert.
2. Die Fachstelle Gender & Diversität NRW kümmert sich wenigstens um diejenigen Männer, die von Rassismus betroffen sind:
Gesellschaftliche Entwicklungen zeigen deutlich: Rassismus ist nach wie vor ein drängendes Thema – auch in der Männer- und Jungenarbeit. Gerade männliche Schwarze, geflüchtete, muslimische und weitere junge männliche Menschen mit Rassismuserfahrungen erleben zunehmend spezifische Formen von Rassismus. Diese äußern sich bspw. in der Art und Weise, wie Jungen/Männer of Color ungleich behandelt, ohne Anhaltspunkte zu "Tätern" dämonisiert und Angriffen ausgesetzt werden. Dadurch entstehen Belastungen, die sich auf das Selbstbild der Betroffenen auswirken.
(Rechtschreibung von mir korrigiert)
Ein guter Ansatz – wenn man den jetzt noch auf Männer unabhängig von der Hautfarbe und dem biographischen Hintergrund ausweiten könnte? Wie man so hört, werden die auch immer wieder "zu Tätern dämonisiert" und Angriffen ausgesetzt.
3. Das Nachrichtenportal Vox beschäftigt sich in einem aktuellen Beitrag mit der Frage, warum es Männer eher als Frauen nach rechts zieht. Wie der Autor des Artikels selbst einräumt, wurde das meiste davon bereits "endlos diskutiert", aber ein Absatz ist erwähnenswert:
Ein überraschender Silberstreif am Horizont ist die Tatsache, dass die meisten jungen Männer keine virulenten Frauenfeinde sind: Sexistische Ansichten sind unter Jungen weniger verbreitet, als diese Jungen denken, und dieser Mangel an Offenheit hält sie davon ab, ihre wahren Überzeugungen zu äußern.
Ein extremes Beispiel ist, dass in Saudi-Arabien Ehemänner die Berufstätigkeit von Frauen unterstützen, sich aber weigern, diese Überzeugung zu äußern, weil sie Angst vor der Verurteilung durch andere Männer haben, während ihre Frauen arbeiten wollen, aber glauben, dass diese Einstellung bei Frauen nicht üblich ist.
4. Zwei weitere aktuelle Studien zeigen die Auswirkung von Geschlechterklischees auf den Umgang mit Robotern:
Forscher der Penn State University haben untersucht, wie Menschen auf das "Geschlecht" von Service-Robotern in Restaurants reagieren – mit überraschenden Ergebnissen: Vor allem Frauen, die sich in einer machtlosen Position fühlten, fanden männlich gestaltete Roboter überzeugender und waren eher bereit, deren Empfehlungen (z.B. Menüvorschläge) zu akzeptieren. Dieser Effekt zeigte sich nicht bei Männern oder Frauen mit einem hohen Machtgefühl.
In einer zweiten Studie testeten die Forscher, ob sich das durch niedliche Designelemente (runde Gesichter, große Augen – sogenannter "Kindchenschema"-Effekt) beeinflussen lässt. Ergebnis: Sobald Roboter niedlich gestaltet waren, verschwand der Geschlechter-Bias komplett – sowohl Männer als auch Frauen reagierten dann unabhängig vom Roboter-Geschlecht gleich.
5. Eine Australierin steht vor Gericht, weil sie ihren Freund wegen eines frauenfeindlichen Kommentars mit Benzin überschüttet und in Brand gesetzt hat.